Montag, 30. Juni 2008

Samstag, 28. Juni 2008

0090



Be brave enough to live creatively.
The creative is the place where no one else has ever been. You have to leave the city of your comfort and go into the wilderness of your intuition. You can't get there by bus, only by hard work, risking, and by not quite knowing what you're doing. What you'll discover will be wonderful: yourself.

- Alan Alda -

Dienstag, 24. Juni 2008

0088


A Letter from Marie Curie

The girl dying in New Jersey

barely glances at the foreign words

but she likes the stamp.

It is a kind of pale blue

she hasn’t seen much of.

The lawyer who brought the letter

talks of a famous scientist

who found the magic ingredient

that made the clockfaces she painted

shine in the dark. He doesn’t say

that each lick of the brush

took a little more radium

into her bones, that in

sixteen hundred years

if anything remained of her

it would still be half as radioactive

as the girl is now,

thumbing through the atlas

she asked her sister to borrow.

He explains that Marie Curie

is anaemic too, but the girl

isn’t listening. She found France;

it’s not so big. The lawyer shrugs:

She says to eat plenty of raw calves’ liver.

- Lavinia Greenlaw -

“Nachtaufnahmen” page.10

Montag, 23. Juni 2008

Sonntag, 22. Juni 2008

Donnerstag, 19. Juni 2008

0085


ZIRKUMFLEXE

Jetzt? Zu spät für Gedichte:
Die Sonne nicht mehr als fernher
aufgewirbelter Sand, Staub von Ziegeln
(das Abendrot von Ampeln eingekreist).
Da sind noch Gedärme einer beinahe abgerissenen Bibliothek, Planen, Dünen
über Regalen, ein jahrtausende altes Geräusch, wenn jemand vorüberschleicht, wie aus Versehen.
Ja - Und dieser maßlose Schattenschnitt, quer durch die epische Ordnung
Der Fassaden, der zugleich die Distichen zwischen den Fenstern unterstreicht, die Ränder, die Gesimse...
Was in die Höhe flattert:Vögel, Zirkumflexe? Die letzten sich verdichtend, verflüchtigend? Der Verkehrslärm schwillt kaum merklich an. "Kein Übergang für Unbefugte!" Um die Leggins-Hüften der Ägypterin etwas wie Spannung, Bedeutung, eine mögliche Nacht, anderswo (spurlos)

Ulrich Johannes Beil

Mittwoch, 18. Juni 2008

Dienstag, 17. Juni 2008

0083














Näher

Deine Berührung überrascht mich

Wie eine Brise Meeresluft in der Stadt,

ich weiß nicht, wohin

in den entgegengesetzten Landschaften meiner Sinne.

Als bekäme man plötzlich einen salzigen Geschmack in den Mund

Beim Überqueren einer Straße, in der man seit Jahren schon lebt,

und verlöre plötzlich aus den Augen, worauf man zuläuft:

ein Fenster, das alles was einem vertraut ist, eingefangen hat

und widerspiegelt; oder den Rand dieser Insel, von dem man endlich einen Ausblick hat.

- Lavinia Greenlaw -

Samstag, 14. Juni 2008

0082_IF_Punchline


The green rabbit thought he would be a frog with a great love for carrots.

Donnerstag, 12. Juni 2008

0081





Ich denke zum Beispiel, dass man sich kaum vorstellen kann, wie sehr der schönen Helena der trojanische Krieg egal war. Ich glaube nicht, dass sie sich etwas darauf einbildete: Damit hätte sie den menschlichen Heeren schon zu viel der Ehre erwiesen.

Ich denke, dass sie weit über der ganzen Angelegenheit stand und sich im Spiegel betrachtete.

Ich denke, dass es ihr ein Bedürfnis war, die Blicke auf sich zu ziehen – wobei es wenig darauf ankam, ob nun die Blicke der Krieger oder der Versöhnler: Von den Blicken erwartete sie, dass sie ihr etwas über sie selbst sagten, und nur über sie selbst, nicht über diejenigen, die sie auf sie richteten.

Ich denke, dass es ihr ein Bedürfnis war, geliebt zu werden. Nicht, zu lieben: Zu lieben war nicht ihre Sache. Jedem das Seine.

Sollte sie den Paris geliebt haben? Es würde mich wundern. Aber es wird ihr lieb gewesen sein, dass Paris sie liebte. Was er sonst noch getrieben haben mag, hat sie nicht gekümmert.

Was war denn der trojanische Krieg? Eine ungeheuerliche Barbarei, blutrünstig, schändlich und ungerecht, im Namen einer Schönen verübt, der das ganze so egal war wie nur möglich.

Und alle Kriege sind der trojanische Krieg, und alle guten Sachen, um deren schönen Augen willen sie geführt werden, pfeifen darauf.

Denn das einzige, was über den Krieg ehrlicher Weise zu sagen wäre, wird nicht gesagt: Dass man Krieg führt, weil man den Krieg liebt und weil er ein guter Zeitvertreib ist. Eine gute Sache mit schönen Augen, für die man kämpfen kann, findet man allemal.

Und darum hat die schöne Helena recht, wenn sie meint, dass die Sache sie nichts anginge, und sich im Spiegel betrachtet.

Und mir gefiel sie sehr gut, diese Helena, die ich 1974 in Peking geliebt habe….

Amélie Nothomb

>Liebessabotage<>

Mittwoch, 11. Juni 2008

Dienstag, 10. Juni 2008

Montag, 9. Juni 2008

Sonntag, 8. Juni 2008

Samstag, 7. Juni 2008

0076






















Den Blumen ist zu misstrauen.

Besonders in Peking.

Aber der Kommunismus war für mich eine Ventilatorengeschichte, und von der Episode der Hundert Blumen wusste ich ebenso wenig wie von Wittgenstein oder Ho Chi Minh.

Warnungen vor Blumen nützen jedenfalls ohnehin nichts: Man fällt doch immer wieder auf sie herein.

Was ist eine Blume? Ein riesengroßes Geschlechtsteil, das sich herausgeputzt hat.

Diese Tatsache ist seit langem bekannt, und trotzdem reden wir Schwachköpfe immer noch Schmus über die Zartheit der Blumen. Von manchen romantischen Verehrern sagt man sogar noch, sie seien >fleur bleue<, das heißt sentimental – etwa so ungehörig und komisch, wie wenn man sagen würde, sie hätte ein blaues Geschlechtsteil. In San Li Tun gab es sehr wenig Blumen, und die waren sehr mickrig.

Aber immerhin, es waren Blumen.

Treibhausblumen sind schön wie Mannequins, aber sie haben keinen Geruch. Die Ghettoblumen wirkten albern: Manche waren hässlich wie Bäurinnen, wenn sie sich für die Stadt feingemacht haben; andere waren so unsinnig elegant wie Großstädterinnen auf dem Lande. Alle schienen irgendwie fehl am Platz zu sein.

Amélie Nothomb
>Liebessabotage<>

Freitag, 6. Juni 2008

0075_IF_Forgotten


Now she has forgotten...this and that...what was it??? and who are you?

Mittwoch, 4. Juni 2008

Dienstag, 3. Juni 2008

Montag, 2. Juni 2008

Sonntag, 1. Juni 2008